#konzert

29.06.2024 - 20:00

Robert Stadlober | doppelfinger & Lukas Lauermann | a.c.m.e,- radiolab

Bachmanntage im Kulturhof | Eintritt frei

hosted by kulturhof |

Programm am Samstag, 29. Juni:

• 18:00 Uhr - Lesung

• 20:00 Uhr - Robert Stadlober: Eine Reise durch die Zeit mit Kurt Tucholsky

• 21:00 Uhr - doppelfinger & Lukas Lauermann

• 22:00 Uhr - a.c.m.e,- radiolab

Eintritt frei

Infos zu den Lesungen und dem gesamten Bachmann-Programm im Kulturhof:villach

Robert Stadlober: Eine Reise durch die Zeit mit Kurt Tucholsky

Robert Stadlober © Robert Stadlober

„Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut.“

Eine Reise durch die Zeit mit Kurt Tucholsky

Gesungen, gesprochen und gespielt von Robert Stadlober

Es wird alles immer schlimmer, es ist schlimmer als jemals zuvor, solch schlimme Zeiten, das ist ja kaum noch auszuhalten. So oder so ähnlich tönt es aus allen Ecken und Winkeln. Und schlimm sind die Zeiten, keine Frage, aber waren sie denn je irgendwann einmal wirklich besser? Ist es nicht vielmehr so, dass sich der ganze Schlamassel immer und immer wiederholt? In schnelleren Kreisen vielleicht, aber grundsätzlich doch immer gleich? Und fehlt uns möglicherweise einfach nur die weite Perspektive, um diese ständig um uns wirbelnden Schlamassel, Kreise als solche zu erkennen und dann möglicherweise ihre Laufbahn endlich einmal zu ändern oder ihr Gekreisel gar zu unterbrechen?

Hier kann oft die Literatur helfen und noch öfter die Musik. In unserem speziellen Falle Kurt Tucholskys Gedanken zum Zeitenlauf und Melodien, die sich Robert Stadlober aus dem Chaos Gekreisel gefangen hat und über Tucholskys bereits über hundert Jahre alte Überlegungen legt.

Es geht um die Unmöglichkeiten des menschlichen Umgangs. In Liebesdingen wie in Dingen des Hasses, um die Sinnlosigkeit von Gewalt und die Hoffnungslosigkeit von Politik die sich über Gewalt zu vermitteln sucht. Es geht um die Sehnsucht nach einer Art richtigem Leben und um den immerwährenden Kampf der Vielen um ein kleines Stück vom Ganzen.

Und Robert Stadlober singt, spricht und ruft uns ins Gedächtnis, dass sich eben so viel nicht verändert hat seit Kurt Tucholsky sagte: »Wenn wir einmal nicht grausam sind, dann glauben wir gleich, wir seien gut.« Bestimmt sind unsere Zeiten nicht wirklich schlimmer, aber besser sind sie mit Sicherheit auch nicht.

doppelfinger & Lukas Lauermann

doppelfinger © Sophie Löw

Clemens Bäres erste Lieder, die er abgeschieden in Oberösterreich geschrieben hat, waren ursprünglich nie dafür bestimmt, von anderen gehört zu werden. Die Musik dient seit jeher als Zufluchtsort, als »place to go«, wenn es zu schnell und zu laut wird; was schwerfällt, in Worte zu fassen, kann Clemens Bäre im Songwriting und in der Musik ausdrücken. 2019 wagte er sich schließlich doch nach draußen, um anderen, die Ähnliches erfahren, Worte zu geben und ihnen vielleicht sogar das zu bieten, das auch ihm seine musikalischen Held*innen von damals gegeben haben. Drei Jahre später veröffentlicht er als doppelfinger sein Debütalbum »by design«.

An mancher Stelle scheint doppelfingers Musik einem vergangenen Jahrzehnt zu entstammen: mit dylanesquem Mundharmonika-Spiel, 60er-Witmark-Tape-Sound-Ästhetik oder 80er-Springsteen-Gitarren nimmt er uns in eine vermeintlich bessere Zeit mit, hüllt uns ein in eine warme Decke voller Nostalgie. Damit, aber nicht nur, kann die Art von Musik, die Clemens Bäre als doppelfinger macht, schon fast als Antithese, als Rebellion gegen unseren schnelllebigen, opulenten Pop-Zeitgeist gelesen werden; sie braucht und nimmt sich Zeit, während sie in gleichem Maße zeitlos ist.

Zeitlos, aber doch aktueller denn je – in Anbetracht der derzeitigen Weltstimmung sind es vor allem die dunklen Themen, welche Clemens Bäre auf so ehrliche wie offene Art anspricht, die auf unverhoffte, doch auch erschreckende Resonanz zu treffen scheinen. doppelfingers verletzliche Songs handeln von kleineren und größeren Krisen einer Existenz, ohne dabei aber in völlige Hoffnungslosigkeit zu entgleiten.

In Österreich wird doppelfinger nicht nur deshalb bereits jetzt als »einer der besten Singer-/ Songwriter des Landes« (radio FM4) mit »internationalem Anspruch« (the gap) verstanden. Auch andere Kreative der heimischen Szene zeigen sich angetan und verleihen dem Projekt in Kollaboration einen überraschenden Twist: an musikalischer Front bringen u.a. Jakob Herber (Co-Writing, Recording, Production – FLUT, Culk, Anger, Sophia Blenda), Sophie Lindinger (Mixing – Leyya, My Ugly Clementine), Lukas Lauermann (Cello – u.a. Soap&Skin, Tocotronic) und OSKA (Backing Vocals) ihre Vision und Schaffenskraft mit ein.

Lukas Lauermann

© Julia Haimburger

Das vielfältige musikalische Schaffen von Lukas Lauermann (*1985 in Wien) zeichnet sich durch Experimentierfreude, Offenheit und ein Ohr fürs Wesentliche aus. Auf der Konzertbühne wie im Studio, für Theater, Performance und Film ist er gefragt als Komponist, Mitmusiker und Solist, geschätzt als kreativer Kopf und Cellist der es versteht das Klangspektrum seines Instruments mit Elektronik zu erweitern.

Unter den Künstler*innen mit denen er bereits arbeitete, finden sich Alicia Edelweiss, Donauwellenreiter, Soap&Skin, Wanda, André Heller, Gelitin, Saint Genet, Claudia Bauer, Robert Schabus und viele andere.

In seinem Soloprojekt fließen all diese künstlerischen und persönlichen Erfahrungen und jene aus der klassischen Ausbildung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien sowie der Anton Bruckner Privatuniversität Linz ineinander.

a.c.m.e,- radiolab

acme radiolab © a.c.m.e,- radiolab

Ab 22 Uhr gibt’s eine Live-Session des a.c.m.e,- radiolab mit special guest.

Infos unter

kulturhofvillach.at

office@kulturhofvillach.at

+43 699 15088177


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