Donnerstag, 7. November 2024, 20:00 Uhr, Kulturhof:keller, Lederergasse 15, Villach
GUSH (SWE, NOR)
• Mats Gustafsson, tsax, ssax
• Sten Sandell, piano
• Raymond Strid, drums
Der Saxophonist Mats Gustafsson ist bekannt für seine produktive Natur und seinen ständig wachsenden Kreis von Kollaborateuren, aber nur wenige seiner Partnerschaften waren so kraftvoll und tiefgründig wie GUSH, das schwedische Trio, das 1988 gegründet wurde und 2024 sein 36-jähriges Bestehen feiert. Der Schlagzeuger Raymond Strid und der Pianist Sten Sandell erkannten Gustafssons eigenwillige Talente schon früh und luden ihn zu einem drone-orientierten Projekt ein, das vom meditativen Klang der armenischen Duduk inspiriert war - einem Doppelrohrblattinstrument aus Aprikosenholz, das durch das überirdische Spiel von Djivan Gasparyan berühmt wurde. Natürlich schaltete das Trio schnell einen Gang höher, und Gustafssons Klang und Ideen gaben der Gruppe Auftrieb. In den 1990er Jahren gewann das Trio mit jedem Jahr an Kraft und Schwung und schmiedete einen kollektiven Angriff, der die tiefen Jazzwurzeln jedes einzelnen Musikers bewahrte, aber auch Raum für kopflastige klangliche Erkundungen schaffte.
Strid entdeckte die Musik, die hier auf Afro Blue zu hören ist, auf einer Kassette während eines epischen Archivierungsprojekts, bei dem er etwa 1000 Stücke aus seiner Sammlung digitalisierte. Der Auftritt wurde am 17. Dezember 1998 im berühmten Stockholmer Jazzlokal Fasching live aufgezeichnet, und die Musik begeisterte alle drei Musiker, als sie sie wieder aufnahmen. Sandell entdeckte bald, dass er die Aufführung auf einem DAT hatte, und der große Wiener Gitarrist Martin Siewert masterte die Aufnahme, um ihr die maximale Durchschlagskraft zu verleihen. Die Klarheit und Tiefe sind bemerkenswert, aber letztlich ist es die Darbietung selbst, die am meisten verblüfft. Das Album ist nach dem Stück von Mongo Santamaria benannt, das sich John Coltrane zu eigen gemacht hat, und die 19-minütige Aufführung, die GUSH bietet, ist eine kühne Transformation des Stücks. Dieser Darbietung geht das zweiteilige Sandell-Thema “Behind the Chords” voraus, ein mitreißendes Free-Jazz-Workout, das den Ton für “Afro Blue” vorgibt.
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